Trichogaster lalius
Dwarf Gourami

Wissenschaftliche Klassifizierung
Schnellstatistiken
Aquarienbau-Informationen
Über diese Art
Grundbeschreibung
Detaillierte Beschreibung
Der Zwergfadenfisch ist eine geschätzte Art in der Aquaristik, bewundert für seine einnehmende Persönlichkeit und seine anmutigen Bewegungen. Da er aus langsam fließenden Flüssen, Bächen und Reisfeldern in Asien stammt, gibt sein natürlicher Lebensraum die idealen Aquarienbedingungen vor. Sie benötigen ein gut eingefahrenes Becken mit einer sehr geringen Wasserströmung, um Stress zu vermeiden. Eine stark bepflanzte Einrichtung mit dichter Vegetation und Schwimmpflanzen ist sehr zu empfehlen, da sie ihren natürlichen Lebensraum nachahmt, Sicherheit bietet und Oberflächen zum Abweiden von Biofilm bereitstellt.
Eines der bemerkenswertesten physiologischen Merkmale dieser Art ist ihr Labyrinthorgan, eine zusätzliche Atemstruktur, die es ihr ermöglicht, atmosphärische Luft direkt von der Oberfläche zu atmen. Diese Anpassung ermöglicht es ihnen, in Gewässern mit niedrigem Sauerstoffgehalt zu überleben. Im Aquarium wird man sie häufig dabei beobachten, wie sie zur Oberfläche schwimmen, um nach Luft zu schnappen. Ihre Aktivität ist im Allgemeinen mäßig; sie sind keine hektischen Schwimmer, sondern neugierige Entdecker, die oft ihre modifizierten, fadenförmigen Bauchflossen benutzen, um ihre Umgebung zu ertasten und wahrzunehmen. Sie halten sich hauptsächlich in den oberen und mittleren Schichten der Wassersäule auf.
Sozial gesehen kann ihr Verhalten komplex sein. Obwohl sie oft als Gesellschaftsfische verkauft werden, können Männchen territorial und aggressiv sein, insbesondere gegenüber anderen Männchen oder ähnlich geformten Fischen. Die Haltung mehrerer Männchen zusammen erfordert ein sehr großes und reich strukturiertes Aquarium, um Sichtlinien zu unterbrechen und eigene Reviere zu etablieren. Für die meisten Aquarien von Standardgröße ist es am besten, ein einzelnes Männchen oder ein bestätigtes Männchen-Weibchen-Paar zu halten. Sie sind langsame Schwimmer und sollten nicht mit schnellen, aggressiven oder flossenbeißenden Mitbewohnern vergesellschaftet werden. Eine abwechslungsreiche, omnivore Ernährung ist für ihre Gesundheit unerlässlich. Ein hochwertiges Hauptfutter sollte regelmäßig mit Frost- oder Lebendfutter wie Artemia, Daphnien und roten Mückenlarven ergänzt werden, um eine ausreichende Nährstoff- und Proteinzufuhr zu gewährleisten.
Wissenschaftliche Beschreibung
Trichogaster lalius, ein Mitglied der Familie der Osphronemidae (Fadenfische), ist ein kleiner Labyrinthfisch, der auf dem indischen Subkontinent beheimatet ist. Er wurde historisch der Gattung Colisa zugeordnet, ein Name, der in der Aquarienliteratur immer noch weit verbreitet ist. Morphologisch ist ein Hauptmerkmal sein seitlich stark abgeflachter Körperbau, der hervorragend an das Manövrieren durch die dichte Wasserpflanzenvegetation seines Lebensraums angepasst ist. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die Umbildung seiner Bauchflossen zu langen, fadenartigen Sinnesorganen, die zur taktilen Navigation und Interaktion in einer komplexen Umgebung dienen.
Physiologisch ist T. lalius ein fakultativer Luftatmer, der ein Suprabranchialorgan besitzt, welches allgemein als Labyrinthorgan bekannt ist. Diese komplexe Struktur aus gefalteten, knochenartigen Platten ermöglicht die Aufnahme von Sauerstoff aus der atmosphärischen Luft und ergänzt so die Kiemenatmung. Diese Anpassung ist entscheidend für das Überleben in den oft sauerstoffarmen (hypoxischen), warmen und langsam fließenden Gewässern, die er natürlich bewohnt. Diese Art weist eine relativ niedrige Stoffwechselrate auf, was zu einem geringen Sauerstoffverbrauch aus dem Wasser und einer minimalen Abfallproduktion führt, was ihr in einem geschlossenen aquatischen System eine geringe biologische Belastung (Bioload) verleiht. Ökologisch fungiert er als omnivorer Mikro-Prädator, der sich von kleinen Krebstieren, Insektenlarven und Zooplankton ernährt, während er gleichzeitig auch Biofilm konsumiert. Gemäß seiner Einstufung auf der Roten Liste der IUCN wird T. lalius als „nicht gefährdet“ (Least Concern) eingestuft, was darauf hindeutet, dass seine Wildpopulationen, obwohl er stark für den Aquarienhandel gesammelt wird, derzeit als stabil gelten und keinen unmittelbaren größeren Bedrohungen ausgesetzt sind.
Zuchtbeschreibung
Die Zucht des Zwergfadenfisches ist ein lohnendes Projekt, das als mäßig schwierig gilt und eine spezielle Einrichtung sowie genaue Beobachtung erfordert. Der Erfolg beginnt maßgeblich mit der richtigen Geschlechtsbestimmung und Konditionierung eines passenden Paares. Männchen sind typischerweise viel farbenprächtiger und besitzen eine spitz auslaufende Rückenflosse, während Weibchen eine dezentere Färbung, einen fülligeren Körperbau und eine kürzere, abgerundete Rückenflosse aufweisen. Für einen Zuchtversuch wird empfohlen, ein einzelnes Männchen-Weibchen-Paar in einem separaten Zuchtbecken anzusetzen, um zu verhindern, dass die territoriale Aggression des Männchens Stress oder Schaden bei anderen Fischen verursacht.
Die Fortpflanzungsstrategie dieser Art beinhaltet den Bau eines aufwendigen Schaumnestes. Das Männchen baut an der Wasseroberfläche ein Nest aus Luftblasen, die oft mit Speichel und Teilen von Schwimmpflanzen zusammengehalten werden. Das Zuchtbecken sollte über sehr ruhiges, warmes und flaches Wasser verfügen, um dieses Verhalten zu fördern, wobei Schwimmpflanzen wie Riccia (Teichlebermoos) oder Hornfarn (Ceratopteris) hervorragende Ankerpunkte für das Nest bieten. Sobald das Nest fertig ist, vollführt das Männchen ein Balzritual, um das Weibchen darunter zu locken. Während des Laichvorgangs umschlingt das Männchen das Weibchen, das seine Eier abgibt, während sie befruchtet werden. Die auftreibenden Eier schweben in das Schaumnest, und das Männchen sammelt sorgfältig alle Nachzügler ein. Unmittelbar nach Abschluss des Laichens muss das Weibchen aus dem Becken entfernt werden, da das Männchen bei der Verteidigung des Nestes extrem aggressiv wird.
Das Männchen bewacht die Eier, bis sie schlüpfen, was typischerweise innerhalb von 24 bis 36 Stunden geschieht. Sobald die Jungfische einige Tage später freischwimmend werden, sollte auch das Männchen entfernt werden, da sein Brutpflegeinstinkt umschlagen und er beginnen könnte, sie zu fressen. Die Jungfische sind unglaublich klein und benötigen mikroskopisch kleines Erstfutter wie Infusorien (Aufgusstierchen) oder fertiges flüssiges Aufzuchtfutter. Nach einer Woche können sie auf größeres Futter wie frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien umgestellt werden.