Iriatherina werneri
Threadfin Rainbowfish

Wissenschaftliche Klassifizierung
Schnellstatistiken
Aquarienbau-Informationen
Über diese Art
Grundbeschreibung
Detaillierte Beschreibung
Der Fadenflossen-Regenbogenfisch, Iriatherina werneri, ist eine empfindliche und faszinierende Art, die eine besondere Pflege benötigt, um wirklich zu gedeihen. In ihren natürlichen Lebensräumen in Australien und Neuguinea findet man sie in langsam fließenden, dicht bewachsenen Bächen, Sümpfen und Lagunen. Die Nachbildung dieser Umgebung ist entscheidend für ihr Wohlbefinden im Aquarium. Eine geeignete Einrichtung sollte eine sanfte Wasserströmung beinhalten, da starke Strömungen sie stressen und ihre kunstvollen Flossen beschädigen können. Eine üppige Bepflanzung, einschließlich feinblättriger und schwimmender Sorten, bietet Sicherheit und ahmt die Deckung nach, die sie in der Wildnis suchen. Obwohl sie Vegetation benötigen, ist es auch wichtig, offene Schwimmbereiche in der Mitte des Beckens bereitzustellen, wo die Männchen ihre beeindruckenden Balzrituale für die Weibchen aufführen können.
Als aktive Schwarmfische müssen sie in Gruppen gehalten werden. Ein artgerechter Schwarm reduziert Stress, fördert natürliche soziale Interaktionen und verstärkt ihre Färbung. Ohne die Gesellschaft von Artgenossen können sie zurückgezogen und scheu werden. Ihr Wesen ist außergewöhnlich friedlich, aber ihre geringe Größe und die langen, fließenden Flossen der Männchen machen sie verletzlich. Sie sollten nur mit anderen kleinen, ruhigen Arten vergesellschaftet werden, die nicht dafür bekannt sind, an Flossen zu zupfen. Ideale Beckenpartner sind kleine Rasboras, bestimmte Salmler und friedliche Bodenbewohner. Da sie schnelle Schwimmer sind, schätzen sie ein Becken mit ausreichender Länge für Bewegung.
Ihre Ernährung ist omnivor, und in der Natur grasen sie ständig Biofilm, Algen und mikroskopische Organismen ab. In Gefangenschaft sollte dies durch eine hochwertige, abwechslungsreiche Ernährung ergänzt werden. Aufgrund ihrer kleinen Mäuler muss das Futter eine angemessene Größe haben. Eine Kombination aus Mikro-Pellets, zerriebenem Premium-Flockenfutter und häufigen Gaben von kleinem Lebend- oder Frostfutter ist ideal für ihre Gesundheit und Vitalität. Ihr aktiver Lebensstil und ihr Stoffwechsel bedeuten, dass sie von mehreren kleinen Fütterungen über den Tag verteilt profitieren, anstatt von einer großen. Eine artgerechte Pflege wird mit der vollen Pracht ihres einzigartigen Aussehens und dynamischen Verhaltens belohnt.
Wissenschaftliche Beschreibung
Iriatherina werneri ist die einzige Art innerhalb ihrer Gattung, ein einzigartiges Mitglied der Familie der Regenbogenfische (Melanotaeniidae). Ihre Morphologie ist durch einen fusiformen, also torpedoförmigen, Körper gekennzeichnet, der typisch für aktive Schwimmer in den mittleren Wasserschichten ist. Die Art zeigt jedoch einen extremen Geschlechtsdimorphismus, der sich am deutlichsten in der Beflossung zeigt. Männchen entwickeln dramatisch verlängerte Weichstrahlen in der zweiten Rücken- und der Afterflosse, was das „Fadenflossen“- oder „Federflossen“-Erscheinungsbild erzeugt, für das sie benannt sind. Diese Flossen sind nicht nur Zierde; sie sind ein wesentlicher Bestandteil komplexer innerartlicher Verhaltensweisen, insbesondere während der Balzrituale.
Ökologisch besetzt I. werneri eine spezifische Nische in den Süßwassersystemen Nordaustraliens und Neuguineas. Er bevorzugt lentische, also stehende oder langsam fließende, Umgebungen wie stark bewachsene, langsam fließende Bäche, Billabongs und Sümpfe, die sich durch weiches, leicht saures Wasser auszeichnen. Seine omnivore Ernährung umfasst Phytoplankton, Zooplankton und Wirbellose. Die Art ist auch als bekannter Biofilm-Konsument bekannt, der den Aufwuchs abgrast, der untergetauchte Oberflächen bedeckt. Diese Ernährungsstrategie unterstreicht ihre Rolle in den unteren bis mittleren trophischen Ebenen ihres Ökosystems.
Physiologisch gesehen weist I. werneri einen im Verhältnis zu seiner Aktivität geringen Sauerstoffverbrauch und eine geringe Produktion von Stoffwechselendprodukten auf. Diese Effizienz führt zu einer für einen Fisch mit diesem Aktivitätsniveau überraschend geringen biologischen Belastung, ein wichtiger Faktor beim Management von Aquarien. Trotz seiner spezialisierten Habitat-Anforderungen sind seine wilden Populationen weit verbreitet und im Allgemeinen stabil, was zu seiner Einstufung als „Nicht gefährdet“ (Least Concern) auf der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN führt. Sein distinkter evolutionärer Weg, der zu seiner einzigartigen Morphologie und seinem Verhalten geführt hat, macht ihn zu einem interessanten Forschungsobjekt in Studien zur sexuellen Selektion und ökologischen Anpassung innerhalb der Ordnung der Ährenfischartigen (Atheriniformes).
Zuchtbeschreibung
Die Zucht des Fadenflossen-Regenbogenfisches gilt als ein mäßig schwieriges, aber lohnendes Unterfangen. Der Prozess beginnt mit einem deutlichen Geschlechtsdimorphismus, was die Auswahl einer Zuchtgruppe erleichtert. Männchen sind aufgrund ihrer kunstvollen, langen Rücken- und Afterflossen, die sie während der Balz spreizen, unverkennbar. Weibchen sind in ihrer Erscheinung zurückhaltender, mit kürzeren, normalen Flossen und einer fülligeren Körperform. Für einen erfolgreichen Versuch ist es am besten, eine Zuchtgruppe mit mehr Weibchen als Männchen anzusetzen, beispielsweise in einem Verhältnis von einem Männchen zu zwei oder drei Weibchen. Dieses Verhältnis hilft, die intensiven Balzversuche des Männchens zu verteilen und den Stress für ein einzelnes Weibchen zu reduzieren.
Diese Fische sind Freilaicher, keine Lebendgebärenden. Sie legen ihre anhaftenden Eier zwischen feinblättrigen Wasserpflanzen oder speziell angefertigten Laichmopps ab. Um das Laichen einzuleiten, wird ein separates Zuchtbecken empfohlen. Dieses Becken sollte eingefahrenes, sauberes Wasser mit sanfter Filterung enthalten und dicht mit Pflanzen wie Javamoos oder mit Acryl-Laichmopps bestückt sein. Die potenziellen Elterntiere sollten über mehrere Wochen mit einer nährstoffreichen Ernährung aus hochwertigem Lebend- und Frostfutter konditioniert werden. Diese Konditionierung, kombiniert mit tadellosen Wasserbedingungen, wird das Männchen dazu anregen, seinen kunstvollen Balztanz zu beginnen und die Weibchen zum Laichen zu bewegen.
Das Ablaichen geschieht typischerweise über mehrere Tage hinweg, wobei das Weibchen täglich eine kleine Anzahl von Eiern abgibt. Da die Elterntiere sowohl die Eier als auch die frisch geschlüpfte Brut fressen, ist es entscheidend, sie zu trennen. Die einfachste Methode ist, das Laichmedium mit den Eiern in ein separates, gut belüftetes Aufzuchtbecken mit identischen Wasserwerten zu überführen. Die Eier schlüpfen je nach Wassertemperatur nach etwa einer Woche oder mehr. Die daraus resultierenden Jungfische sind außergewöhnlich klein und benötigen mikroskopisch kleines Erstfutter wie Infusorien, Rädertierchen oder ein kommerzielles flüssiges Aufzuchtfutter. Wenn sie in der ersten Woche wachsen, können sie allmählich auf größeres Futter wie frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien umgestellt werden. Eine akribische Beachtung der Wasserqualität ist während der empfindlichen frühen Entwicklungsstadien der Jungfische von größter Bedeutung.
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