Geophagus steindachneri
Redhump Eartheater

Wissenschaftliche Klassifizierung
Schnellstatistiken
Aquarienbau-Informationen
Über diese Art
Grundbeschreibung
Detaillierte Beschreibung
Diese in den Flussbecken Südamerikas beheimatete Art bewohnt Lebensräume mit mäßiger Wasserbewegung. Die Nachbildung dieses Lebensraums ist für ihre langfristige Gesundheit im Aquarium entscheidend. Ein geräumiges Becken ist unerlässlich, nicht nur, um der Endgröße der Fische gerecht zu werden, sondern auch, um einer kleinen Gruppe genügend Revierplatz zu bieten. Das wichtigste Element ihrer Umgebung ist das Substrat; eine dicke Schicht aus feinem, weichem Sand ist unabdingbar. Dies ermöglicht ihr natürliches 'Erdfresser'-Verhalten, bei dem sie maulvoll Sand aufnehmen, essbare Partikel durch ihre Kiemenreusen filtern und den sauberen Sand wieder ausstoßen. Diese ständige Aktivität hilft, das Substrat durchlüftet zu halten, richtet aber bei empfindlichen Pflanzen verheerenden Schaden an, weshalb langlebige Arten wie Anubias oder Schwimmpflanzen eine geeignetere Wahl sind.
Die Wasserwerte sollten stabil gehalten werden, innerhalb eines warmen tropischen Bereichs und mit einem pH-Wert, der leicht sauer bis alkalisch sein kann. Sie können sich an verschiedene Wasserhärtegrade anpassen. Da sie aktiv sind und eine mäßige Menge an Abfall produzieren, wird ein leistungsstarkes Filtersystem, das für gute Sauerstoffanreicherung und eine mittlere Strömung sorgt, dringend empfohlen. Als Allesfresser sollte ihre Ernährung abwechslungsreich sein und hauptsächlich aus hochwertigem Sinkfutter bestehen. Sinkpellets und -tabletten für Buntbarsche sollten die Hauptnahrung sein, ergänzt durch Frost- und Lebendfutter, um eine ausgewogene Aufnahme von Protein und pflanzlicher Materie zu gewährleisten. Die Fütterung sollte täglich erfolgen. Das Sozialverhalten ist komplex und geschlechtsabhängig. Es ist ratsam, ein Männchen mit einem Harem aus mehreren Weibchen zu halten. Diese Sozialstruktur hilft, die territoriale Aggression des Männchens zu verteilen. Mit einer potenziellen Lebensdauer von mehreren Jahren stellt dieser Buntbarsch eine erhebliche Verpflichtung dar, die den engagierten Aquarianer mit dynamischem Verhalten und einer faszinierenden Darbietung natürlicher Instinkte belohnt.
Wissenschaftliche Beschreibung
Geophagus steindachneri ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae), der in den Flusssystemen Südamerikas endemisch ist. Als Mitglied der Gattung Geophagus leitet sich sein Trivialname 'Erdfresser' von seinem charakteristischen Fressverhalten ab, einer Form der benthischen Nahrungssuche, die als Geophagie bekannt ist. Dabei wird Substrat aufgenommen, um Mikroorganismen, wirbellose Tiere und Detritus herauszufiltern. Diese ökologische Rolle macht ihn zu einem bedeutenden Bioturbator, der in seinem natürlichen Lebensraum zum Nährstoffkreislauf und zur Belüftung des Substrats beiträgt.
Die Art weist eine für viele Buntbarsche typische hochrückige, seitlich abgeflachte Körperform auf, die eine gute Manövrierfähigkeit in mäßiger Strömung ermöglicht. Sein Stoffwechsel, Sauerstoffverbrauch und seine Abfallproduktion sind allesamt moderat, was seinem Aktivitätsniveau entspricht. In einem geschlossenen aquatischen System bedeutet dies eine mittlere biologische Belastung (Bioload), die von Aquarianern eine gewissenhafte Filtration und regelmäßige Wasserwechsel zur Bewältigung von Stickstoffabfällen erfordert. Seine physiologische Toleranz ist relativ breit, er gedeiht in Wasser, das von weich bis mäßig hart reicht, sowie über ein beachtliches pH-Spektrum. Sein Schutzstatus wird von der IUCN als 'Nicht gefährdet' (Least Concern) eingestuft, was auf eine stabile und weit verbreitete Population in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet hinweist. Sozial ist die Art für ihre Territorialität bekannt, ein häufiges Merkmal in der Familie der Cichliden. Dieses Verhalten ist besonders bei Männchen ausgeprägt, die oft, insbesondere während der Laichzeit, ein Revier bilden und verteidigen.
Zuchtbeschreibung
Die Zucht dieser Art gilt als mäßig schwieriges Unterfangen, das für den engagierten Hobby-Aquarianer jedoch machbar ist. Der Erfolg hängt maßgeblich von der Bereitstellung einer geeigneten Umgebung und Sozialstruktur ab. Sie sind polygam, und die ideale Konstellation besteht aus einem einzelnen Männchen mit einer Gruppe von mehreren Weibchen. Diese Haremstruktur ist entscheidend, um die Aggression des Männchens zu verteilen und die Chancen auf ein erfolgreiches Ablaichen zu erhöhen. Ein separates Zuchtbecken wird dringend empfohlen, eingerichtet mit einem tiefen Sandsubstrat und flachen Oberflächen wie glatten Steinen oder Schieferplatten, die als Laichplatz dienen können.
Die Geschlechtsbestimmung der Fische wird einfacher, wenn sie heranwachsen. Männchen sind typischerweise größer und entwickeln einen ausgeprägten Stirnbuckel, der ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist. Weibchen sind im Allgemeinen kleiner, unauffälliger im Körperbau und ihnen fehlt dieser markante Buckel. Um die Gruppe auf die Zucht vorzubereiten (Konditionierung), sollte man eine hochwertige, abwechslungsreiche und proteinreiche Ernährung mit Lebend- und Frostfutter anbieten und für tadellose Wasserbedingungen im bevorzugten warmen Temperaturbereich sorgen.
Diese Art ist ein Maulbrüter im weiblichen Geschlecht (maternaler Maulbrüter). Während des Laichvorgangs legt das Weibchen seine Eier, oft auf einer gesäuberten, flachen Oberfläche. Unmittelbar nach der Befruchtung durch das Männchen sammelt sie die Eier zur Brutpflege in ihr Maul. Das Weibchen trägt die Eier mehrere Wochen, bis sie schlüpfen und die Jungfische freischwimmen. Während dieser Zeit frisst sie nicht, daher ist es wichtig, dass sie sich zuvor in einem guten Gesundheitszustand befindet. Sobald das Weibchen die Jungfische entlässt, sind diese selbstständig, aber extrem schutzlos. Es ist am besten, die Jungfische in ein separates Aufzuchtbecken zu überführen, um sie davor zu schützen, von anderen erwachsenen Fischen gefressen zu werden. Die Jungfische können mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien, zerriebenem Flockenfutter und anderer mikroskopisch kleiner Nahrung gefüttert werden, bis sie groß genug sind, um größere Futterbrocken zu akzeptieren.